Durch das Arbeitspaket 3 “Politische Entscheidungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie” erhält das Gesamtprojekt eine gemeinsame (Daten-)Grundlage. Die verbindende Annahme aller folgenden Arbeitspakete ist, dass das Coronavirus alle Länder gleichermaßen betrifft, politische Entscheidungen aber den Verlauf und die Konsequenzen der Pandemie maßgeblich beeinflussen.
Es werden die Möglichkeiten der politischen Einflussnahme operationalisiert. So können beispielsweise die Verhängung des Katastrophenfalls, von Lockdown Maßnahmen, Ausgangssperren oder die Einführung einer Maskenpflicht als grundlegende Entscheidung betrachtet werden. Erste Ansätze solcher Datenerhebungen gibt es bereits, bspw. von der Universität Oxford oder CoronaNet, teilweise fehlt aber der Detailgrad (Maskenpflicht in welchem Kontext) und die Möglichkeit zur tatsächlichen quantitativen Analyse.
Das Arbeitspaket “Politische Entscheidungen” hat daher in einem ersten Schritt zu erhebende Variablen definiert und dann die Datenqualität sichergestellt, indem entweder bestehende Quellen genutzt und erweitert oder teilweise selbst Daten erhoben werden. Die Nutzung bestehender Quellen impliziert eine umfassende Analyse und Bewertung dieser Daten und Verarbeitung geeigneter Daten, um eine umfangreiche Datenbasis zu erstellen, die für quantitative Analysen herangezogen werden kann. Diese Datenerhebung geschieht zeitlich vorgelagert zu allen fachlichen Arbeitspaketen (4-8).
Neben den Daten von eher quantitativer Natur werden zusätzlich offizielle Reden der Regierungs- bzw. Staatsoberhäupter untersucht und kodiert, um eine Fokuslegung der jeweiligen Entscheidungsträger herauszuarbeiten. Diese Kodierung folgt einem detailreichen, selbst entwickelten Codebuch, das zusätzlich eine Parallelität zu den kodierten Maßnahmen erlaubt.